Zu den Skispringern in Zella-Mehlis, die Hans Renners Idee, das Skispringen auf Kunststoffmatten 1954 erstmals in die Tat umsetzten, gehörte Harald Pfeffer (geb. am 20. März 1936). Die Skispringer des SC „Motor“ gestalteten mit ihrem Trainer Hans Renner die Schanze am Schwarzen Hügel im Regenberg um, indem sie den Anlauf und den Aufsprunghang mit Kunststoff-Matten belegten, die von der Firma Elaston in Friedrichroda hergestellt wurden.
Am 25. August 1954 fand ohne offizielle Ankündigung der erste Wettkampf statt, an den sich noch heute Skisportbegeisterte aus Zella-Mehlis erinnern. Aus einer nahen Quelle wurde von Sportlern mit Gießkannen das Wasser für die Bewässerung der Matten herbeigeschafft. Wer von den mutigen Skispringern aus Zella-Mehlis wagte den ersten Wettkampfsprung auf Kunststoff-Matten in der Welt?
Trainer Hans Renner bestimmte den 18-jährigen Harald Pfeffer, als Ersten den Sprung ins Ungewisse zu wagen. An diesem Tag gelang Harald Pfeffer, der weiteste Sprung des Tages mit 23 Metern.
Die historische Bedeutung seines Sprungs wurde Harald erst später bewusst, als nicht nur in Thüringen sondern in der ganzen Skiwelt Mattenschanzen für Training und Wettkampf unverzichtbar geworden waren.
Nun ist Harald Pfeffer nach schwerer Krankheit am 30. November 2020 im Alter von 84 Jahren verstorben.
Der Platz am Springerstammtisch des SC „Motor“ Zella-Mehlis, dessen Mitglied Harald Pfeffer seit seiner Gründung 2009 aktiv war, ist nicht mehr besetzt.
Seine Sportkameraden aus jener Zeit und nachfolgender Generationen trauern mit seinen Angehörigen um einen Menschen, der wegen seiner bescheidenen Art und Freundlichkeit für immer in Erinnerung bleiben wird.
Joachim Oehler und Dieter Weiß